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Der Scheibenzwischenraum (SZR) und der U-Wert

Der U-Wert des Isolierglases wird maßgebend durch den Scheibenzwischenraum und Randverbund beeinflusst. Je besser der U-Wert, desto besser der Wärmeschutz.
Ein Isolierglas, aus 2 Scheiben hergestellt, sollte als Scheibenzwischenraum einen Abstand von mindestens 15 mm haben. Bei einer Standard Isolierglasscheibe mit einem U-Wert von 1,0W/m²K bis 1,1W/m²K hat die Isolierverglasung eine Gesamtbautiefe von 24mm. Bestehend aus 2 Glasscheiben je 4mm und dem Scheibenzwischenraum von 16 mm. Der dabei verwendete Randverbund hat demnach auch eine Bautiefe von 16 mm. Bei einem Dreifach-Isolierglas sind 2 Scheibenzwischenräume mit je 16 mm vorhanden. Der gesamte Aufbau beträgt somit:
4mm Glas + 16mm SZR + 4mm Glas + 16mm SZR + 4 mm Glas = 44 mm Bautiefe.

Durch diesen Aufbau werden mit dem Randverbund U-Werte von 0,7W/m²K bis 0,5W/m²K erzielt. Entscheidend dabei ist die Wahl des Randverbunds, durch eine sogenannte Warme Kante werden noch bessere U-Werte erreicht. Die Wärmedämmung wird erhöht, der Wärmeverlust reduziert, die Uw-Werte der Fenster und Fenstertüren gesteigert.

In der Regel geht man durch Berechnungen (Uw-Wert, U-Wert) davon aus, dass sich bei der Wahl einer Warmen Kante die U-Werte um ca. 0,1 W/m²K verbessern.

Früher wurde der SZR auch LZR (Luftzwischenraum) benannt. Dieser Wert gab ebenfalls den Abstand bei der Verglasung an, ebenfalls in der Kombination mit dem Randverbund wurde der Wärmedurchgangskoeffizient ermittelt. Früher wurde ein U-Wert von 1,5 bis 1,8 W/m²K als sehr gut angesehen, das änderte sich aber in den folgenden Jahren bis hin zu den heutigen U-Werten.

Entscheidend für den U-Wert der Verglasung ist aber, mit welchem Gas der Scheibenzwischenraum befüllt wird. In der Regel werden die Edelgase Argon und Krypton verwendet. Durch die Verwendung der Edelgase im Scheibenzwischenraum wird der Wärmefluss reduziert und der U-Wert verbessert. Diese Gase reagieren aufgrund der größeren Atome in der Luft wesentlich träger und reduzieren deshalb den Wärmefluss erheblich. Argon Edelgas ist das prägende Füllmedium der Isolierverglasungen. Krypton hingegen wird nur in sehr geringen Maß verwendet. Sollte Krypton verwendet werden, lassen sich die Bautiefen bei der Herstellung von Isolierglas verringern und trotzdem wird ein sehr guter Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) erzielt. Krypton ist ein seltenes und sehr teures Edelgas.

Was ist die EnEV?

In der EnEV, Energieeinsparverordnung, sind die Anforderungen an U-Werte, Uf-Werte, Ug-Werte, Uw-Werte, g-Werte und U-Wert Fenster angegeben und müssen bei der Berechnung und bei der Baudurchführung eingehalten werden. Dementsprechend müssen Fenster gemäß EnEV anhand solcher Berechnungen ausgeführt werden. Der gesamte Uf-Wert für das Fenster besteht aus den Rahmenwerten und vor allem aus dem Ug-Wert der Isolierglasscheibe.

Beschichtung

Die Oberflächen von einem 2-Fach Isolierglas werden wie folgt definiert:
Pos 1: Außenseite Außenscheibe (Außenbereich)
Pos 2: Innenseite Außenscheibe
Pos 3: Innenseite der Innenscheibe
Pos 4: Außenseite der Innenscheibe (zum Wohnraum hin)

Bei einem 3-Fach Isolierglas werden die Oberflächen wie folgt definiert:
Pos 1: Außenseite Außenscheibe (Außenbereich)
Pos 2: Innenseite Außenscheibe
Pos 3: Innenseite der mittleren Innenscheibe
Pos 4 Außenseite der mittleren Innenscheibe
Pos 5: Innenseite der Innenscheibe
Pos 6: Außenseite der Innenscheibe (zum Wohnraum hin)

Diese Definition ist üblich, so kann man weitere Funktionsfolien besser beschreiben. Man gibt mit der Pos. die Lage der Funktionsfolien an.

Was sind Funktionsfolien?

Funktionsfolien gibt es für den Sonnenschutz, Blendschutz, Wärmeschutz, Schallschutz und Sichtschutz. Eine Sonnenschutzfolie an Pos. 2 bedeutet also, dass diese Folie auf der Innenseite der Außenscheibe angebracht ist. Als Beschichtung ist auch eine chemische Beschichtung anzusehen. Bei einer Sonnenschutzverglasung sollte die Scheibe der Pos. 3 und 4 aufgrund der hohen Temperaturen aus einem TVG-Glas (Teilvorgespanntes Glas) oder ESG-Glas (Einscheibensicherheitsglas) bestehen. Andere Gläser würden aufgrund der im Scheibenzwischenraum herrschenden Temperaturen einen Glasbruch erleiden. ESG und TVG haben keinen negativen Einfluss auf den U-Wert.

Sonnenschutz im Scheibenzwischenraum durch integrierte Jalousien

Sonnenschutz, Beschattung, Verschattung und Sichtschutz kann im SZR eingebaut werden. Eine Isolierglasscheibe kann mit innenliegenden Jalousien aufgerüstet werden, um den Einfall des Tageslichts zu steuern, der U-Wert wird dadurch nicht verbessert. Jedoch sorgen die Jalousien für einen erheblichen Schutz gegen die warmen Sonnenstrahlen, durch die Lage im SZR. Ein weiterer Vorteil ist der Sichtschutz. Durch das Verstellen der Jalousie können Sie für eine Beschattung oder eine leichte Verschattung sorgen.

Das geht bei allen Fenstern und Fenstertüren, bei Wintergartenverglasungen und Dachverglasungen. Rollos und Plissees werden durch das System ersetzt.

Die Vorteile sind ein erhöhter U-Wert bei einer Dachverglasung. Je nach Öffnung oder Schließung der Lamellen können Sie die Sonneneinstrahlung regeln und somit die Innenraumtemperatur steuern. Das Ganze können Sie auch über ein Smart Home System ausführen lassen. Nebenbei wird der Schallschutz deutlich erhöht. Reinigungskosten für den Sonnenschutz fallen nicht an, diese Systeme sind sehr langlebig. Das System Isolette wird durch die Fa. Frerichs Glas in Verden angeboten und kann über unser Unternehmen erworben werden. Betrieben werden kann dieses System manuell oder mit einem Motor. Alle Jalousiegläser werden auf Maß gefertigt. Weitere Informationen können über den Bundesverband Flachglas e.V. oder bei der Fa. Frerichs Glas angefordert bzw. eingelesen werden.

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