Doch diese Gestaltung ist nicht nur bei einem Maßwerkfenster zu finden. Andere Formen sind zum Beispiel das Blendmaßwerk, das Schleiermaßwerk, bei dem eine Blende auf beziehungsweise frei von einer Wand angelegt wird, und das Stabwerk, welches senkrechte, parallele Streben umfasst.
Das Element Maßwerk ist in der Architektur zur Zeit der Epoche der Gotik an der Fassade, der Brüstung, an Balustraden, Emporen, Turmhelmen usw. zu finden. Typische Maßwerkfenster wurden vor allem in gotischen Kirchen, gotischen Kathedralen und anderen Gebäuden, die der gotischen Baukunst entstammen, verbaut.
Die geometrischen Formen bzw. Muster entstanden in filigranster Steinmetzarbeit, durch den Vorgang der Skelettierung der Steine. Der Vorgänger des gotischen Maßwerkfensters ist das romanische Radfenster, welches dem Rosenfenster der Gotik sehr ähnelt.
Vor dem klassischen Maßwerk wurden die Steinplatten ausgestanzt und nicht filigran bearbeitet und skelettiert. Dieses Plattenmaßwerk ist zum Beispiel bei der Kathedrale von Chartes und anderen romanischen Kirchen aufzufinden.
In der hochgotischen Chorkapelle in der Kathedrale von Reims ist das erste Maßwerk überhaupt, als Chorfenster, verbaut. Typisch für die Hochgotik ist die immer stärkere Unterteilung der Fenster in immer mehr Lanzetten. So wurden zweibahnige Fenster zu vierbahnigen Fenstern, vierbahnige Fenster zu achtbahnigen Fenstern usw.. Gotische Fenster erzeugen zudem eine besondere Atmosphäre im Gebäude. Das einstrahlende Licht wird unterteilt und oft zusätzlich durch Buntglas gebrochen, ähnlich wie bei einem klassischen Kirchenfenster.