Es ist wie immer im Leben, es gibt sehr unterschiedliche Einbausituationen auf die wir hier im Einzelnen nicht eingehen können. Wir versuchen aber Ihnen das Prinzip und die Vorgehensweise mit einer einfachen Schritt-für-Schritt-Anleitung zu erklären, die Sie dann auf Ihre Einbausituation anwenden können. Es kann sich um eine alte Tür in einem Holzfachwerk handeln oder die Tür wurde zwischen 2 Wänden, mit oder ohne Anschlag, montiert. Als Türanschlag könnte ein Klinkermauerwerk, eine Dämmfassade, eine Sandsteinfasche oder gar ein verfliester Anschlag vorhanden sein. Es gibt noch mehr Möglichkeiten in der Architektur. Wir meinen aber, dass Sie mit Ihrem handwerklichen Geschick erkennen können, wie Sie entsprechend unserer Tipps vorgehen können.

Wir gehen mal davon aus, dass Sie an Ihrem Wohnhaus den Austausch der Tür vornehmen wollen. Das bedeutet, dass es um Ihre Haustür mit Zugang zum Flur geht. Die Arbeiten die sie ausführen wollen sind staubig und sorgen dafür, dass auch Räume außerhalb des Flures verdreckt werden. Das muss man dann nach dem Einbau der neuen Haustür anschließend zusätzlich reinigen und sorgt für Stress.

Dazu ein praktischer Tipp: 

Kleben Sie vor dem Aushängen des alten Türflügels mit einem Maler-Kreppband alle Flurtüren umlaufend, also oben, unten und an den Seiten ab. Verkleben Sie die Fugen der Zimmertüren am Türblatt, Übergang zur Zarge und die Fuge an der Türschwelle am Boden. Sie werden sich wundern was dadurch an Staub abgehalten wird. Malerkrepp sollte sich nach Abschluss der Arbeiten nach dem Ausbauen der Tür wieder sehr gut ohne Rückstände entfernen lassen.

Somit sparen Sie sich aufwendige Reinigungsarbeiten in Ihrer Wohnung.

Werkzeug

Was wird an Werkzeug benötigt?

1. Stichsäge oder elektrischer Fuchsschwanz, manche sagen Pendelsäge  
2. Flex mit Stahlscheibe   
3.Kuhfuß, Hebeisen auch Brecheisen genannt      
4. Cuttermesser      
5. Hammer      
6. Akkuschrauber mit Bitsatz    
7. Handsäge       
8. Schutzbrille    
9. Schraubendreher   
10. Meißel

Legen Sie sich das Werkzeug zurecht. Im Verlauf dieser Anleitung wird mit der Flex Eisen geschnitten, benutzen Sie dabei unbedingt die Schutzbrille. Eisenspäne kann durch die Flex erzeugt werden und es können schwere Verletzungen an den Augen entstehen. Und das wollen wir nun mal gar nicht.

Der 1. Schritt:

Tür aushängen

Als erstes sollten Sie bitte den Türflügel bzw. das alte Türblatt der Haustür aushängen und ihn am besten gleich nach draußen bringen, damit er nicht im Weg steht. Achten Sie beim Aushängen auf Ihre Finger! Wenn die Montage bzw. das Einbauen der neuen Haustür erfolgt ist, sollten Sie die alte Haustür sach- und fachgerecht entsorgen, egal ob die Tür aus Holz. Aluminium oder Kunststoff ist. Eventuell können Sie den Schließzylinder bzw. das Türschloss noch verwenden. Vielleicht haben Sie sogar eine Schließanlage, dann sollten Sie den Zylinder auf alle Fälle ausbauen. Das spart die zusätzlichen Kosten für einen neuen Schließzylinder.

Der 2. Schritt:

Schrauben suchen

Es gibt 2 Varianten wie eine Tür montiert wurde. Entweder wurden Schrauben durch den Türrahmen mit Dübeln in die Wand gebohrt oder es wurde mit Ankerlaschen gearbeitet. Sehen Sie sich die Skizzen an.

Auf der Skizze "Schrauben durch den Rahmen", sehen Sie um welche Befestigungsart es sich handelt. Suchen Sie nach diesen Schrauben, eventuell wurden die Schraubenköpfe zugespachtelt und sind nicht sichtbar. Sollten Sie Schrauben vorfinden, so können Sie versuchen mit einem Schraubendreher oder dem Akkuschrauber die Schrauben heraus zu drehen. In der Regel hat man 3 bis 4 Schrauben je Seite verwendet, die Schrauben sollten dann gegenüberliegend montiert sein.

Wenn Sie keine Schrauben finden, dann handelt es sich höchstwahrscheinlich um die Montage mit einer Stahllasche oder auch Hessenkralle genannt.

Der 3. Schritt:

Nun müssen wir die Laschen suchen. Zuerst schneiden Sie mit einem Cutter Messer umlaufend innen und außen, oben und an den Seiten die Anschlussfugen aus Silikon oder Acryl weg. Sollten Anschlussleisten vorhanden sein, so entfernen Sie bitte die Leisten. Die Laschen kann man finden, indem man die Anschlussfuge mit einem alten Schraubendreher bis auf das Mauerwerk aufkratzt.

In so mancher Werkstatt eines Heimwerkers findet man auch ein Metallsuchgerät. Das wäre natürlich hilfreich, ist aber nicht zwingend notwendig.

Der 4. Schritt:

Sie haben die Schrauben gefunden und konnten die Schrauben herausdrehen? Wenn dem so ist, Glückwunsch, denn oft lassen sich die Schrauben nicht drehen. Wir gehen nun zum Ansägen. Der Türrahmen muss nun angesägt werden, damit Sie anschließend mit einem Brecheisen den Holzrahmen durch Hebelwirkung ausbrechen können.

Beachten Sie bitte, dass Sie die Rahmenteile der Haustür in der Ebene des Türflügels versuchen herauszubrechen, so werden die Putzanschlüsse an den Seiten geschont. Wenn alles gut verläuft, muss die Anschlussfuge der Wand zur neuen Haustür nicht nachgespachtelt oder verputzt werden. In einem Altbau kann es aber auch vorkommen, dass die Putzflächen lose sind und abfallen. Das kommt oft im Bereich einer alten Haustür vor. Wenn Sie den Putz beschädigen, dann ist es eben so und man muss die Laibung anputzen. Gehen Sie schrittweise in angemessenen Abständen mit dem Einschneiden und Aushebeln vor, bis der Rahmen entfernt ist. Sollten die Schrauben im Weg sein, so kann man versuchen diese mit der Flex abzuschneiden. Falls das nicht geht, muss man mit einem Holzbeitel den Rahmen aufspalten und die Schrauben freilegen. Dann geht’s mit dem Sägen und Aushebeln weiter. Das Ganze ist eine sehr mühsame Arbeit. Haben Sie den Rahmen der alten Haustür entfernt, so steht der Montage Ihrer neuen Haustür nichts mehr im Wege.

Montage mit vorhandenen Stahllaschen

Sie haben festgestellt, dass keine Schrauben im Rahmen waren? Also ist die Tür mit Ankerlaschen von hinten am Rahmen befestigt und mit Dübeln und Schrauben am Mauerwerk verankert worden. Die Ankerlaschen sind verputzt und somit verdeckt.

Der 5. Schritt:

Sie müssen sich bevor sie die Tür ausbauen entscheiden. Man kann seitlich am Rahmen der Haustür mit einer Flex die Ankerlasche durchschneiden. Wenn das bei allen Laschen erfolgt ist, kann man den Rahmen ebenfalls einschneiden und aushebeln. Die Flex macht natürlich sehr viel Staub und das wollen Sie nicht. Dann haben Sie die Alternative die Laschen frei zu stemmen und den Putz zu entfernen.

Sie können dann versuchen die Schrauben der Lasche herauszudrehen. Wenn es funktioniert, ist das Klasse. Wenn die Schrauben sich nicht lösen oder aushebeln lassen, dann muss man sie doch mit der Flex abschneiden. Bitte achten Sie auf Ihre Sicherheit! Benutzen Sie die Schutzbrille unbedingt.

Sicherheit geht vor!

Alternativ können Sie auch den Putz in der gesamten Türhöhe entfernen. Dazu bitte auch die Putzfläche am Sturz entfernen. Ist der Putz weg, kann man dann versuchen den Rahmen komplett herauszudrehen, da nun für den Rahmen der Drehradius für das Ausbauen vorhanden ist. Der Nachteil bei dieser Vorgehensweise; Sie müssen die Laibungen neu verputzen und streichen.

Wenn Sie die Hinweise lesen, werden Sie erkennen, dass das Ausbauen und Einbauen einer Tür keine leichte Arbeit ist. Sie müssen während der Demontage entscheiden, welche Vorgehensweise für Ihre Situation am Haus die Bessere ist.  Das Prinzip Einsägen und Aushebeln kann man fast überall anwenden, wenn Sie eine Haustür erneuern und montieren wollen.

Vorteile einer neuen Haustür

Doch welche Vorteile bringt eine neue Eingangstür überhaupt mit sich? Bei alten Türen kann auch bei geschlossener Tür unten, oben und an den Seiten des Türblattes hindurch Zugluft in das Haus bzw. die Wohnung strömen. Deshalb erfüllen sehr alte Türen nicht die heutigen Standards im puncto Wärmeschutz. Moderne Haustüren mit neuen Türrahmen und Türblättern erfüllen jedoch problemlos die Anforderungen an eine gute Wärmedämmung.
 

Des Weiteren haben die neuen Haustüren einen enormen Einbruchschutz. Sie können mit einer Dreifach oder Fünffachverriegelung mit Bolzen sowie einem Haken Türschloss ausgestattet werden. Sie haben keine Lust mehr, Ihre Haustür mit einem Schlüssel zu öffnen? Dann wäre das System Fingerprint oder das Öffnen mit einem Transponder genau das Richtige für Sie.
 

Neue Haustüren bieten heutzutage eine enorme Auswahl. Egal welche Farbe, welches Dekor oder welches Material, ob Aluminium, Holz oder Kunststoff; für jeden sollte die richtige Haustür dabei sein. Zusätzlich können Sie Ihren Türgriff passend zur Haustür auswählen. Egal ob industriell modern in Schwarz-Stahl oder klassisch elegant aus Edelstahl. Somit können Sie sich ganz individuell Ihre zum Haus passende Haustür gestalten.
 

All diese Aspekte sowie die zusätzliche Einsparung von Kosten durch eine bessere Energieeffizienz sollten Sie sich bei der Überlegung, ob Sie Ihre alte Haustür wechseln wollen, vor Augen führen.

Ihre neue Tür schleift beim Öffnen über den Boden?

Nachdem Sie die alte Haustür demontiert haben, können Sie nun das neue Türblatt in den neuen Türrahmen einhängen. Doch warum schleift die Tür auf einmal am Boden? Ist die Eingangstür doch nicht gerade eingebaut? Keine Sorge. Nach der Montage muss die Tür noch an den Scharnieren eingestellt werden, damit sie problemlos funktioniert. Wie Sie das genau machen, können Sie hier nachlesen.

Welche Werkzeuge werden zum Ausbauen einer Haustür benötigt?

Eine detaillierte Werkzeugliste mit Anleitung zum Ausbau einer Tür können Sie hier bei uns auf der Homepage finden.

 

Kontaktieren Sie uns gerne für weitere Fachberatung.

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