Was bedeutet „Warme Kante"?

Jede Isolierglasscheibe hat einen Randverbund aus Aluminium um die Gasfüllung der isolierscheibe einzuschließen. Statt einem Randverbund aus Aluminium kann auch ein Randverbund aus Kunststoff verbaut werden, dieser Randverbund hat erhöhte Dämmeigenschaften und kann den U-Wert der Glasscheibe um fast 0,1W/(m²K) verbessern, was letztendlich auch für einen zusätzlichen Wärmeschutz sorgt.

Durch eine Warme Kante lässt sich der U-Wert der Fenster um bis zu 10% verbessern. Der Wärmedurchgangskoeffizient der Fenster kann somit von 0,9 auf 0,8W/m²K verbessert werden, was bei einem Förderantrag entscheidend für die geförderte Summe ist. Bei der Stellung eines Förderantrages für einen Neubau bei der KFW sind alle Fenster sowie Bauteile nachzuweisen und der gesamte U-Wert des Hauses zu ermitteln. Architekten und Energieberater führen solche Berechnungen aus und stellen die Erforderlichen Unterlagen entsprechend zusammen.

Die Warme Kante, Isolierglas und Abstandhalter, sorgt dafür, dass die wertvolle Wärme im Inneren des Raumes auch zum größten Teil mit Hilfe der Fenster im Raum bleibt. Das bewirkt die erhöhte Oberflächentemperatur im Inneren der Scheibe im Randbereich. Zusätzlich sorgt ein optimierter Randverbund dafür, dass kein Tauwasser an den Rändern auf der Scheibenoberfläche gebildet wird, solch ein anfallendes Tauwasser kann auch zu einer Schimmelbildung führen, was wiederum zu Erkrankungen führen kann. Durch die optimale Ausführung der Verglasung mit dem Randverbund für Ihre Fenster wird ein günstiger Isothermenverlauf hergestellt. Eine Wärmebrücke wird vermieden.

Je höher die Temperaturunterschiede im Innenbereich zum Außenbereich auftreten, vor allem im Winter, umso mehr sollte man darauf achten, die Kondensbildung an den Fenstern und Rahmen im Randbereich zu unterbinden. Letztendlich erhöht das die Wohnqualität und spart Energiekosten ein. Eine Kondensbildung am Rahmen und Glas ist ein Zeichen für eine Wärmebrücke!

Abstandhalter, welche gibt es?

Verschiedene Abstandhalter werden in der Glasindustrie für die thermische Trennung der einzelnen Scheiben bzw. dem Glas verwendet.

 

  • Thermo Spacer
    Der Klassiker ist der Thermo Spacer. Er wird aus Kunststoff oder Edelstahl hergestellt, beide Materialien eignen sich besser als das am meisten verwendete Aluminium, dessen Wärmeleitfähigkeit gegenüber den benannten Materialien wesentlich höher ist.
     
  • Flexibles System
    Diese Systeme werden aus atmungsaktiven Strukturschaum als Warme Kante hergestellt. Dabei wird ein Trocknungsmittel integriert. Zusätzlich werden mehrlagige Dampfbremsen im Randverbund eingebaut.
     
  • System Thermoplastisch
    Ein plastisches, extrudiertes und heißes Spezialgemisch mit Trocknungsmitteln wird während der Glasproduktion zwischen den Scheiben als Warme Kante eingebaut. Dabei entfällt der übliche und herkömmliche Randverbund.

Randverbund

Neben dem Vorteil des Energieeinspareffekts kommt dem Randverbund (Warme Kante) auch die Aufgabe zu, die Glasscheiben der Fenster dauerhaft luftdicht sowie dampfdicht zu verbinden und zu verschließen. Durch die Dampfdichtigkeit wird Kondenswasser im Scheibenzwischenraum verhindert. Sollte der Abstandhalter schadhaft sein, so werden Sie im Laufe einer kurzen Zeitdauer diese Kondensbildung in der Glasscheibe feststellen. Oft spricht man dann darüber, dass die Scheibe des alten Fensters matt oder beschlagen ist. Diese Scheibe muss ausgetauscht bzw. erneuert werden. Der Abstandshalter muss auch die thermischen Belastungen durch starke Sonneneinstrahlung aufnehmen können.

Der Randverbund des Fensters muss die Verformungen aufgrund der Thermik der Fenster elastisch aufnehmen können. Dazu wird eine entsprechende Verklebung des Randverbundstreifens ausgewählt. Es handelt sich dabei um Butyl (Polyisobutylen).  Diese Verklebung wird auch Primärdichtstufe genannt. Das in der Warmen Kante verwendete Trocknungsmittel ist Aluminiumsilikat oder Zeolith. Diese Materialien entziehen die Restfeuchte im Gas, die herstellerbedingt nicht vermieden werden kann.

Die Bauhöhe der Randstreifen bestimmt auch die Bautiefe der Isolierscheibe. Es können ein, zwei oder gar drei Randstreifen für eine 2-Fach, 3-fach und 4-Fach-Isolierverglasung für Ihre Fenster Verwendung finden.

Man muss aber auch auf die Gewichte achten. Selbst wenn eine 4-fach-Verglasung hergestellt werden kann, so ist das Gewicht der Scheibe für herkömmliche Fenster, egal ob aus Aluminium, Holz oder Kunststoff, nicht mehr tragbar. Die Fensterproduktionen unterliegen statischer Grenzwerte, die nicht überschritten werden, ansonsten droht Beschlags- oder Rahmenbruch und viel Ärger steht an. Wenn doch einmal extreme Anforderungen an die Scheibe und dem Randverbund gestellt werden, so kann man mit einer Krypton Gasfüllung den g-Wert der Scheibe extrem verbessern, verwendet wird in der Regel Argon als Gasfüllung. Krypton-Gas ist sehr selten und sehr teuer, daher sollte man nur darauf zugreifen, wenn andere Lösungen nicht mehr realisierbar sind. Man sollte vielleicht bei einer sehr aufwendigen Fensterkonstruktion mit 2-fach-Isolierglas in Erwägung ziehen, ob es sinnvoller ist, die Glasscheiben mit Krypton gefüllte Isoliergläser auszutauschen, als die gesamte Konstruktion zu ersetzten. Das kann sinnvoll sein, denn durch das Glas erhalten Sie sehr gute g-Werte, somit auch gute U-Werte für das gesamte Fenster und verhindern somit eine Wärmebrücke.

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