Angaben zum Brandschutzglas und Brandschutzfenster wurden früher mit G30 angegeben. G beziffert das Glas und die 30 gibt die Minuten an Widerstand des Fensters gegen Feuer an. Dann wurde die Angabe umgewandelt, in E30 oder EI 30. Die hinter dem Buchstaben genannte Zahl 30, 60, 90 oder 120 steht für die Widerstandszeit der Brandschutzfenster gegen Feuer oder Hitzestrahlung. E30 bedeutet also, dass Feuer 30 Minuten lang durch diese Verglasung nicht hindurchtreten darf. Es handelt sich bei dieser Angabe um den Wert für ein Element, welches eine raumabschließende Funktion hat. Wenn das Glas im Zusammenhang mit dem Rahmen die Zeitdauer erfüllt, wird dieses Brandschutzfenster als feuerhemmend beziffert.

Durch die hochmoderne Technologie werden die Brandschutzverglasungen hergestellt, die in der Architektur dann heute umso mehr an Einzug erlangen. So können sicherheitsrelevante, transparente Gebäudebereiche mit Brandschutzfenstern gestaltet werden, ohne auf den Schutz gegen Feuer und Hitzestrahlung zu verzichten.

Was ist Brandschutzglas?

Das Brandschutzglas der Brandschutzfenster unterscheidet man in 2 Klassifizierungen. 
F-Verglasungen und G-Verglasungen.

F-Verglasungen bzw. Feuerwiderstandsklasse F

F bezeichnet die Feuerwiderstandsklasse des Brandschutzglases nach DIN 4102. Die Angabe beinhaltet die Widerstandsdauer der Verglasung gegen Feuer in Minuten.

 

  • Feuerwiderstandsklasse F30 = 30 Minuten Widerstand, Feuerhemmend
     
  • Feuerwiderstandsklasse F60 = 60 Minuten Widerstand, Hochfeuerhemmend
     
  • Feuerwiderstandsklasse F90 = 90 Minuten Widerstand, Feuerbeständig

Die Angabe beinhaltet somit, wie lange das Bauteil gegen Feuer und Rauch widerstandsfähig ist. Es dürfen also bei einer Klasse F60 Brandschutzverglasung auf der Feuer abgewandten Seite 60 Minuten keine Flammen und keine Rauchgase durch die Verglasung hindurchtreten. Dabei darf die Strahlungshitze eine definierte Temperatur ebenfalls nicht überschreiten. Die Vorgaben werden in entsprechenden Prüfinstituten getestet und definiert, erst nach mehreren Tests wird das entsprechende Glas mit einer Zulassung gekennzeichnet. Im Regelfall sind die Brandschutzscheiben aus 2 oder 3 Einzelscheiben hergestellt. Dabei wird normales Bauglas verwendet. Hochwertigere Brandschutzverglasungen werden mit Mehrscheibenglas hergestellt.
Wichtig ist aber der Scheibenzwischenraum. Oftmals wird in diesem Zwischenraum eine transparente Substanz eingebaut. Diese Brandschutzschicht zerbricht im Brandfall und dabei schäumt umgehend die Brandschutzschicht auf. Dabei wird etwas Wasser freigesetzt, um eine Abkühlung der Scheibe bzw. dem Glas auf der Brandseite zu erlangen. Der Abkühlungseffekt sorgt dafür, dass die äußere Scheibe nicht umgehend zerbricht, die Transparenz geht verloren, die Scheibe wird grau und das Schaum-Hitzeschild ist aktiv.

G-Verglasung bzw. Feuerwiderstandsklasse G

Diese Verglasung kommt in Gebäuden mit der Anforderung zum Einsatz, dass in denen hauptsächlich die Verbreitung von Rauch verhindert werden soll. Der Brandschutz gegen Hitze ist bei diesem System nicht so relevant. Oft werden für diese Anforderung Glasscheiben mit einer Drahteinlage verwendet, um ein Zerfallen der Scheibe zu verhindern. Mittlerweile gibt es auch mehrere Alternativen als vorgespannte Gläser mit Folienbelag.

Begriffe zum Brandschutz bei Fenstern

  • R (Tragfähigkeit) Diese Angabe beinhaltet die Standfestigkeit des Bauteils, z.B. ein Fenster, im Brandfall, welches standhaft bleiben und keinen Stabilitätsverlust haben soll.
     
  • E (Raumabschluss). Mit diesem Wert wird angegeben, wie lange das Brandschutzelement im Brandfall den Schutz für den Raumabschluss gewährleisten kann, dabei darf kein Rauchgas oder Feuer hindurchtreten.
     
  • I (Wärmedämmung) Definiert wird durch diesen Buchstaben die Wärmedämmung des Bauteils. Sie gibt an, wie die Wärmeleitung von der Brandseite zur brandabgewandten Seite ist. Letztendlich soll dieser Wert die Hitzebarriere zum Schutz des Menschen auf der brandgeschützten Seite angeben.
     
  • W (Strahlung). Hierbei geht es um einen Wert der angibt, wie hoch die Wärmestrahlung im Brandfall in einem bestimmten Zeitraum auf der brandgeschützten Seite ist und innerhalb der Vorgaben bleibt.
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